- Wie ein ängstliches Kaninchen schauen die ungläubigen Aktienhändler auf die Charts, zählen die Performance-Prozente zusammen und denken sich dabei: "das ist doch nicht möglich!" Sie werden ängstlich. Dass sie ängstlich sind, zeigte der Beitrag von Oekonom von diesem Wochenende.
Der Spiegel beschreibt es so: "Börsianer machten für den Rückschlag in China vor allem die große Nervosität der Anleger verantwortlich. Konkrete Nachrichten konnten sie nicht als Grund für den Kursrutsch ausmachen." Quelle: Spiegel Online - Analog beim Roulette ("Nun ist schon sooo lange die 13 nicht gekommen, jetzt MUSS sie dann gleich kommen!") warten daher alle auf das Startsignal, welches sie in ihrer erwarteten Meinung bestätigt. Dieses Signal kam heute aus Shanghai.
- Was war da geschehen? Es lohnt sich ein etwas längerer Beobachtungshorizont.
"In den vergangenen zwölf Monaten legte der Index um mehr als 130 Prozent zu. Die Börse in Shanghai erlebte einen regelrechten Boom: 2006 gab es 137 Neuemissionen, die den Unternehmen insgesamt 50 Milliarden Dollar einbrachten. Aktien des Versicherers China Life schnellten sogar innerhalb eines Tages um 100 Prozent in die Höhe. Die Finanzaufsicht hatte mehrfach vor einer Spekulationsblase gewarnt." Quelle: Spiegel Online
- Hier hat sich also Luft in Luft aufgelöst. Von einer drastischen Verlangsamung des zugrunde liegenden Wachstums ist NICHT die Rede.
- Allerdings gibt es auch andere Meinungen: "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis sei bei den meisten chinesischen Unternehmen "vertretbar", die Spekulationsblase beschränke sich auf einige Sektoren." Quelle: Spiegel Online
- Nein. Das Fundament wird nicht erschüttert, wenn eine Chinesische Vase im oberen Stockwerk zu Boden fällt. "Einige Analysten rechneten jedoch nicht mit einer lang anhaltenden Abwärtsphase, zumal das ökonomische Fundament stabil und die Gewinne der Unternehmen weiter vielversprechend seien." Quelle: Spiegel Online
- Die Kurse in Europa und den USA sind auch heute (auch schon vor dem Kursrutsch) fundamental gut abgestützt und nicht überteuert.
- Weltweit hat sich das Geschäftsklima in den ersten sechs Wochen des Jahres sogar verbessert. Quelle: FuW/ifo
- Der Charttechniker Alfons Cortés umschreibt eine Trendwende in der letztern FuW wie folgt: "Trendwenden brauchen Zeit und sind daher gut zu erkennen. [...] Am besten lassen sich solche Trends mit auf zwanzig Monate eingestellte Bollinger-Bänder abbilden." > Demnach hätten wir noch ein Polster im SMI bis etwa 8000 Pte.
- Und wer nun noch Alan Greenspan ins Spiel bringen will, dem sei hier geholfen: "Für zusätzliche Verunsicherung an den Börsen sorgte die Warnung des früheren US-Notenbankchef Alan Greenspan vor einer Rezession in den USA gegen Jahresende. "Nach den Aussagen von Greenspan fürchten einige, dass sich die US-Wirtschaft doch stärker als bisher gedacht abkühlen könnte"." Greenspan in Ehren, aber direkt auf eine Rezession zu?
Was ist zu tun: Ausschau halten nach zurückgebliebenen Aktien, da man vor Aktien zurückschreckt, die in grossen Höhen die Bergtour abbrechen mussten (Widerstand). Tipps gibt es hier auf dem Blog ja regelmässig...